Rechte Kleidung

Der Spiegel hat ja aktuell recht doofe Probleme. Mich beschäftigt dieses Magazin auch immer mal wieder. Meist nicht positiv. Der Hauptgrund dafür ist zumeist das Hauseigene Jugendmagazin „Bento“. Dort scheint man sich einen Wettstreit zu liefern, wer den schlechtesten Artikel abliefern kann und trozdem noch damit durchkommt. Nur ein paar Überschriften als Beispiel:

  • Deadpool crasht den „Avengers: Endgame“-Trailer, wie es nur Deadpool kann
  • Tatsächlich… keine Liebe: Wieso es super ist, an Weihnachten Single zu sein
  • Das Nacktheits-Verbot auf Tumblr ist für Trans*menschen eine Katastrophe

Vieles ist eher belanglos. Es geht aber auch anders:

Dieses Thema popt immer mal wieder in verschieden Variationen hoch. Erstmal wird erklärt was „Rechte Kleidung“ ist. So gibt es ein paar Marken, die vom Autor zu Kleidung von Neonazis erklärt werden. Was sollte man also tun wenn ein Kollege solche Kleidung trägt. Ich möchte ein Paar sätze dazu direkt zitieren:

„Fällt ein Kollege mit einschlägiger Kleidung auf, können sich die Mitarbeiter dafür einsetzten, dass das Tragen rechter Zeichen per Hausordnung oder Betriebsvereinbarung verboten ist […]

Einfach das T-Shirt auszuziehen, sei nicht die alleine Lösung. Letztendlich müsse auch Thema sein, warum der Kollege die Kleidung trägt und was seine Gesinnung für den Betrieb bedeutet, sagt die Expertin. […]

Die Kollegen können so gemeinsam überlegen, ob sie den betreffenden Mitarbeiter beispielsweise in seine Schranken weisen oder auch den Kontakt auf ein Minimum beschränken.

https://www.bento.de/politik/thor-steinar-consdaple-troublemaker-wie-reagiert-man-am-besten-auf-nazi-kleidung-a-00000000-0003-0001-0000-000001994679

Kann das wirklich ernst gemeint sein. Da hat einer auf dem Flohmarkt einen schönen Pullover gekauft und soll dafür in der Firma gemobbt werden? Um nichts anders handelt es sich hier schließlich. Es wird zur Diskriminierung aufgerufen, weil einer die Falschen Klamotten trägt.

Das habe ich doch sicher nur falsch verstanden. Oder?

„Wenn allerdings auffällt, dass solche Kleidung verstärkt im eigenen Wohnumfeld getragen wird, kann man schon handeln“, sagt Rafael, „zum Beispiel, indem er Initiativen oder Aktionen gegen Rechts ins Leben ruft.“

https://www.bento.de/politik/thor-steinar-consdaple-troublemaker-wie-reagiert-man-am-besten-auf-nazi-kleidung-a-00000000-0003-0001-0000-000001994679

Oh.

Was machen wir denn jetzt wenn diese Aktionen nichts bringen? Richten wir dann Lager ein für Träger der falschen Kleidung? Umerziehungscamps?

Meine Meinung ist, dass hier der „Kampf gegen Rechts“ ein Deckmantel für ein faschistische Ideologie ist. Die keinen Widerspruch zulässt. Ich möchte hiermit ein neues Credo einführe:

„Alternativen anbieten, Statt dagegen sein!“