eSchwalbe

Ich bin ja ein Schwalbe Fan. Letztes Jahr habe ich meine leider aus Platzgründen verkauft. Für den täglichen Verkehr in der Stadt war sie einfach nicht mehr gerüstet. Der Frontscheinwerfer war im Dunkeln keine große Hilfe und noch einige Sachen mehr. Darum hatte ich mich entschlossen etwas neues zu kaufen und sie musste weichen.

Seit Jahren geistert ja die eSchwalbe immer mal wieder durch die Presse. Da schlägt mein Herz gleich schneller. Bisher blieb es aber bei Studien. Jetzt hatte ich die Möglichkeit eine „echte“ eSchwalbe auszuprobieren.

Original Schwalbe von 1979
Original Schwalbe von 1979
eSchwalbe 2017
eSchwalbe 2017

OK. Wo fangen wir an. Am besten Vorne.

Ich finde ja das die alte viel filigraner aussieht. Das Schutzblech wirkt bei der neuen viel bulliger. Anstelle von dem kleinen Abdeckungsblech auf dem Lenker hat man eine Konstruktion verwendet, die an einen Hammerhai erinnert. Aber nicht an einen Vogel. Das schöne Positionslicht ist leider auch weggefallen. Der Hauptscheinwerfer macht meinen guten Eindruck. Schlechter als der Originale kann er nicht sein. Wenigstens die Hupe hat man an der richtigen Stelle gelassen. Insgesamt wirkt das Elektromodell aber sehr lieblos.

Das Hinterteil ist deutlich besser gelungen.

Sie hat den Arsch einer Schwalbe…. Das die Fußbretter deutlich verlängert wurden wirkt auch gut.

Leider sieht man davon nichts wenn man draufsitzt. Aus Fahrerperspektive wirkt es etwas wie ein Honda Lead aus den 90ern.

Schlicht, Funktionell, Zuverlässig

Kann man das auch bei Sonne lesen?

Ein Schwachpunkt der original Schwalbe waren die Bremsen. Hier hat man jetzt nicht gespart und Vorne und Hinten Scheibenbremsen spendiert.

Bremsscheibe vorne mit „Polrad“

Ein Impulsgeber für ABS scheint auch vorgesehen zu sein, den Sensor dafür konnte ich aber nicht sehen. Der Antrieb über einen Riemen ist echt cool.

Aber wie fährt sie sich jetzt. Als erstes muss man den Roller in den Richtigen Fahrmodus zu bringen. Die Elektronik ist etwas eigenwillig und Reagiert nicht immer sofort. Wenn man es dann geschafft hat stehen stehen verschiedene Fahr-Modi zur Verfügung. Am Anfang erst einmal den ECO-Modus. Die Beschleunigung ist so langsam, das man lieber gleich wieder absteigen möchte. Dann gibt es noch einen Turbo-Modus. Ich habe den Namen vergessen. Wenn man diesen Modus endlich aktiviert bekommt, ist der Antritt etwas besser. Wenn man dann im Stand Vollgas gibt, glaubt man das Moped möchte einen Wheelie machen. Mäuschen auf dem Rücksitz hat mit ihrem Gewicht sicher nicht zu diesem Verhalten beigetragen. Und spätestens bei 20Km/h ist das tolle Drehmoment weg. Der Hersteller wirbt mit einer Beschleunigung von 0-45 in unter 5 Sekunden. Das haben wir mit Gegenwind nicht geschafft.
Das Handling ist trotzder 140Kg OK. Der Schwerpunkt ist tief genug. Aber 45 Km/h sind einfach zu wenig.

Mein Fazit:
Wenn man 5300 Euro übrig hat und im Sommer ein paar mal zum See fahren möchte, ist die eSchwalbe ein gutes Fahrzeug. Wer sie jeden Tag benutzen möchte und keine Lademöglichkeit Zuhause hat, sollte schon aufgrund der festeingebauten Akkus die Finger davon lassen. Zumal die 45Km/h Höchstgeschwindigkeit eine Zumutung sind. Die alten Schwalben sind auch deshalb so beliebt weil sie 60 Fahren dürfen. Wenn es irgendwann mal eine Variante gibt die mindestens 80 fahren, kann man ja noch einmal schauen, aber vermutlich ist de Preis dann so hoch das es auch uninteressant ist.